Cat Ba
Nachdem wir uns in Hanoi nach einigem Hin und Her doch dagegen entschieden haben, auch jeweils ein Moped zu kaufen und mit Rolf das Land auf zwei Rädern zu bereisen, sind wir zusammen mit Grischa im Bus nach Cat Ba aufgebrochen. Der Bus sollte um 11:20h starten, man gab uns aber vor, schon um 10:00h beim Busunternehmen aufzuschlagen. Nachdem wir am Schalter schon gute 5 Minuten gebraucht hatten, um herauszufinden, wie lange die Fahrt dauert, haben wir darauf verzichtet, nach dem Sinn zu fragen. Am Ende kam heraus, dass der Bus weit vor der Stadt abfuhr.
Wir haben uns für Cat Ba und gegen eine Ha Long Bay-Bootstour entschieden, da wir hofften, so den Touristenströmen etwas zu entkommen. Diese Entscheidung haben wir nicht bereut. Die Promenade ist zwar voller Hotels und es sind auch einige Touristen unterwegs, aber hier ist wirklich Off-Season.
Am ersten Abend sind wir in einen Foodstall gestolpert, der gerade eine frische Shrimpslieferung bekommen hatte, also fiel die Entscheidung nicht schwer, diese in unterschiedlichsten Varianten zu bestellen. Man muss eine ganze Menge Shrimps verputzen (gedünstet in Zitronengras und Knoblauch, frittiert oder gegrillt), um ohne Beilagen satt zu werden. Danach ging es in eine Bar, die Cocktail-Happy „Hour“ (buy one get one free) von 5pm bis 3am angeboten hat. Grischa musste sich zurückhalten, da er am nächsten Tag eine (Deep-Water-Solo-)Klettertour gebucht hatte. Der Rest der Truppe hat dies aber erfolgreich kompensiert. Vor dem Hotel angekommen, standen wir erneut von dem Hanoi-Problem: heruntergelassene Rolltore und keine Chance ins Hotel zu kommen. So mussten wir wieder leider etwas lärmen, um in unsere Zimmer zu gelangen. Zu unserer Verteidigung muss man sagen, dass es gerade einmal 0:20h war, wir die Happy Hour also nicht mal annähernd voll ausgekostet haben.
Am nächsten Morgen haben wir mit Rolf gemütlich ein spätes Frühstück eingenommen und später einen Roller geliehen, um die Strände anzufahren und endlich in den warmen Ozean zu springen. Der Rollerverleiher war zwar etwas überrascht von der Idee, zuckte dann aber die Schultern und meinte „macht, was ihr wollt“. Als wir dann festgestellt haben, dass der erste Strand ca. 1 km und der zweite nochmal nur 500m weiter war, konnten wir seine Verwunderung verstehen. Fortbewegung im L.A.-Style. Es war für uns ein erholsamer, entspannter Tag. Grischa war auch ganz begeistert von seiner Tour, hatte nur leider vergessen sich einzucremen. Am Strand hatten wir noch gewitzelt, dass in England momentan wohl keine Ferien sind, da man so wenige verbrannte Touris sieht und zack, hatten wir unseren eigenen Krebs in der Crew.
Am nächsten Tag haben wir eine Bootstour gebucht, um durch die malerischen Buchten zu schippern. Kurz bevor die sich doch sehr ähnlichen Aussichten langweilig werden konnten, wurden wir in Kajaks umgeladen und paddelten durch niedrige Höhlen in abgeschlossene Buchten. Eine Wasserschlacht später gab es dann Essen und es wurde zum Schnorcheln weitergefahren. Da es zwischendurch immer mal wieder kurz regnete, war die Sicht unter Wasser ziemlich bescheiden, ca. 1,5m. Aber es warten in den nächsten 5 Monaten ja noch einige Tauchspots auf uns. Außerdem braucht man keine gute Unterwassersicht, um das Boot als Sprungturm zu gebrauchen. Am Ende ging es dann noch auf eine Insel, wo entweder eine kurze Wanderung unternommen oder ein Affe beim Biertrinken fotografiert werden konnte. Wir entschieden uns für ersteres. Es stellte sich heraus, dass die morgendliche Schuhwahl von Rolf und Paul (Flip-Flops) eher ein Flop war. Der Weg war nicht weit, er erinnerte stückweise aber eher an einen Klettersteig als an eine Wanderung und das Ganze auf teilweise messerscharfem Terrain mit nassen Flip-Flops. Paul blieb dann auch 5m unterm Gipfel, während Rolf, Grischa und Miri oben den vollen Überblick genossen. Am Ende mussten noch einmal alle im Boot ganz ans Heck, um den Bug anzuheben und das Boot vom Strand loszubekommen – das war aber ein würdiger Abschluss für einen rundum gelungenen Tag.
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