Muang Xay (Oudomxai)
In der Hoffnung, Luang Prabang im Regen verlassen zu haben, um in Muang Xay wieder trockenes Wetter zu haben, fuhren wir im großen local bus als einzige Touristen morgens um 9h los. (Warum wir um 8h schon abgeholt werden mussten, obwohl der Busbahnhof nur ein paar Minuten von der Innenstadt entfernt war, verstehe, wer will.) Ausgestattet mit zahlreichen Tüten, in die man sich übergeben sollte, machten wir uns auf eine wilde Serpentinen-Fahrt gefasst, die sich aber als moderate, etwas kurvige Strecke herausstellte. Den Laoten war selbst diese zu viel und einige Mitfahrer haben ziemlich gelitten. Um den Geruch (erfolgreich) in Grenzen zu halten, wurde die Klimaanlage auf die Stufe „Eisschrank“ gestellt, zu unserem großen Leid. Sarah ist nun ein bisschen erkältet und für Miris Husten war das ebenfalls nicht förderlich.
Etwas unterkühlt kamen wir im ebenfalls regnerischen Muang Xay an, von wo aus man mit dem Moto in wunderschöne Landschaften fahren kann. Der Weg dorthin ließ schon Spektakuläres erahnen und wir freuten uns auf einen kleinen Trip ins Grüne. Zunächst mussten wir uns aber aufwärmen und so versuchten wir nach der Zimmerbelegung in einem unambitionierten Hostel, das über sehr interessante Bettwäsche verfügte, ein Café zu suchen. Das war gar nicht so einfach und kurz vor Ende des Ortes fanden wir schließlich die einzige Möglichkeit in einem halbwegs gemütlichen Ambiente warme Getränke und Suppen zu bestellen, allerdings gab es auch hier keine Heizung und die Türen blieben – warum auch immer – offen. Dabei checkten wir die Wetterlage für den morgigen Tag, der Regen wollte partout nicht aufhören und es sollte weiterhin kalt bleiben. Recht schnell beschlossen wir, den geplanten Moto-Trip beim nächsten Laos-Besuch zu starten, weil der Regen neben der Nasskälte auch dafür sorgt, dass die Wege in das Umland extrem rutschig und damit (fast) unbefahrbar werden. Es stand also fest: Auch wenn es ein Umweg war, wollten wir nach einer Übernachtung weiterziehen, zurück in wärmere Gefilde – die Stadt selber bot außer chinesisch geprägter Lokale leider auch keine Gründe, hier zu bleiben. Nach dem Kaffee besorgten wir uns noch ein Kartendeck und brachten Sarah eingewickelt in alle langärmligen Klamotten, die wir hatten, am Nachmittag Skat bei. Sie schlug sich ganz hervorragend und seither spielen wir (endlich wieder) regelmäßig Karten.
Unsere Aufbruch-Entscheidung bestätigte sich dann noch am Abend, als wir versuchten, ein nettes Lokal zu finden und die drei Reiseführer-Empfehlungen alle dauerhaft geschlossen hatten. Viele geöffnete Alternativen gab es nicht und zum Glück fanden wir noch ein nettes Plätzchen bei einer laotischen Mama (es gab natürlich wieder wärmende Suppe). Weitere Skatrunden und eine kalte Nacht später brachen wir am nächsten Tag Richtung Süden auf.