Chiang Khong
Das Boot das uns nach Huay Xai an die latoische Grenze bringen sollte, legte schon um 8:30h ab, daher holten wir uns nur ein paar Sandwiches auf die Hand, um an Board zu frühstücken. Leider bestellte die Dame vor uns acht Sandwiches auf einmal, was etwas dauerte. Im Boot waren dann nur noch Plätze in den letzten Reihen, was eine Platzierung dicht beim Motor bedeutete und recht laut war. Aber nach ein paar Stunden hat man sich auch daran gewöhnt.
Der Lärm konnte nichts daran ändern, dass die Fahrt auf dem Mekong sehr, sehr schön war. Zunächst begleiteten uns malerische Nebelschwaden im Dschungeldickicht rechts und links, die sich langsam auflösten, sodass wir den Ort Huay Xai mit blauem Himmel und Sonnenschein erreichten. Auf Bootsfahrten wie diesen kann man stundenlang einfach auf den Dschungel schauen, die Gedanken schweifen lassen und es erschien uns nach der Ankunft fast unwirklich, dass die Tour neun Stunden gedauert hat.
Am Ziel der Bootsfahrt angekommen, wollten wir gerne noch die Grenze nach Thailand passieren. Der kleine Grenzübergang im Ort hatte schon geschlossen, einen etwas weiter weg gelegenen Checkpoint zu erreichen, war mit einem der offenen Sammeltaxis, dem Songtheo, aber kein Problem. Auch einige andere (mehrheitlich westliche) Reisende hatten diesen Plan, die das Gefährt sehr eilig bestiegen. Am Ende passten wir drei dann nicht mehr mit hinein, auch weil die Eiligen das Gepäck, statt es auf dem Dach zu verfrachten, einfach mit in das Songtheo genommen hatten. In solchen Situationen sind wir es eigentlich gewohnt, dass man als Touris, auch wenn man sich nicht kennt, gemeinsam eine Lösung sucht. Hier wurden wir von den schon im Songtheo befindlichen Reisenden aber einfach nur doof angeschaut und dann ignoriert. (Um unsere Vorurteile zu bestätigen handelte es sich auch eher um die Fraktion Wir-fliegen-nach-Luang-Prabang-und-zwei-Tage-Bootsfahren-reicht-dann-als-Abenteuer, denn danach geht es zurück in das Resort in Phuket).
Wir kamen dann noch in einem Songtheo mit einer thailändischen Familie unter. Auf dem Weg zur Grenze überholten wir zu unserer Freude das andere „Taxi“. Es war mit dem Gepäck und den (dicken) Westlern leicht überladen und schlich auch die kleinsten Anstiege nur noch sehr langsam hoch.
Das Ausstempeln verlief relativ problemlos, auch wenn eine Wochenend-/Verspätungsgebühr von 1$ verlangt wurde. Danach mussten wir auf einen Shuttlebus warten, der uns über den Mekong durchs Niemandsland zur thailändischen Seite brachte. Unsere „Freunde“ waren mittlerweile auch angekommen und kaum ging es ans Beladen des Busses, wurde sich nach vorne gedrängelt, um das Gepäck loszuwerden. Beim Ausladen nach fünf Minuten wurde unser Gepäck natürlich mit als erstes herausgereicht (denn was als letztes eingeladen wird, kommt als erstes wieder heraus), was die Hyänen (so Sarahs Spitzname für diese spezielle Truppe) nicht daran hinderte, das Gepäckfach so lange zu belagern und dabei im Weg zu stehen, bis sie ihre Taschen bekamen. Im Gänsemarsch ging es dann zur Einreise. Ganz Herdentier-gleich sind wir auch einfach (nun wieder ganz hinten) der Masse gefolgt, leider war der Anführer wohl nicht die hellste Kerze am Baum, denn plötzlich kam ein freundlicher Thai, um alle zum Umdrehen aufzufordern und uns an den richtigen Schalter zu führen. Und zack: Aus den Letzten wurden die Ersten. Und zack: Stempel bekommen. Und zack: Zu dritt den kleinen Shuttletransporter in die Stadt gefüllt. Und zack: Der Rest durfte auf den nächsten warten. Und obwohl wir weder gehässig noch nachtragend sind, war doch ein bisschen Genugtuung dabei.
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