Hoi An

In Hoi An war in der Woche, bevor wir ankamen, sehr schlechtes Wetter mit Sturm und Regen. Laut Vorhersage sollte sich dies aber ändern und es hieß, dass es richtig heiß werde. Also buchten wir noch während wir in Hue unseren Kaffee schlürften und auf den Bus warteten, ein Hotel mit Pool. Rolf, der schon wieder on tour war, wurde der Standort per Hangout mitgeteilt. Da wir nicht nur später los sind als Rolf, sondern der Bus noch einen Umweg über Da Nang fuhr, um dort in kleinen und kleinsten Straßen im Feierabendverkehr Leute abzusetzen, saßen wir noch lange im Bus, als von Rolf schon die Nachricht kam: “Happy Hour, 2 für 1, sitze mit Long Island am Pool“. Dafür konnten wir uns wenigstens beim Durchqueren die in den letzten fünf Jahren am meisten gewachsene Stadt Da Nang anschauen: Sehr aufgeräumt, sehr westlich und mit muscle beach im Miami-Style.

Als wir dann endlich ankamen, sind wir auch direkt in die Badesachen und den Pool gehüpft, dann aber schleunigst losspaziert, denn der Magen knurrte. Heute durfte es auch mal etwas Deftigeres sein und zufällig stolperten wir über ein etwas gehobeneres Grillrestaurant. Für Miri gab es sogar eine Gemüsegrillplatte, Paul und Rolf mussten das Beef Brisket aus dem original vietnamesischen Räucherofen probieren und Grischa gönnte sich ein Glas Wein, bei dem die Qualität leider nicht mit dem Preis mithalten konnte.

Nach der ganzen Kultur und Geschichte in Tam Coc und Hue haben wir uns in Hoi An stark dem Relaxen gewidmet. Am ersten Morgen ging es nach dem obligatorischen Bad im Pool mal wieder mit geliehenen „Single-Speeds“ erst zum Divecenter, wo wir leider feststellen mussten, dass die Saison aufgrund von schlechten Bedingungen (um genau zu sein: eigentlich, aber dazu später mehr) beendet ist, und dann zum Strand. Wir haben herrlich bei ein paar Bier entspannt und uns in der zum Nachmittag aufkommenden, heftigen Brandung ausgetobt und von ihr durchschütteln lassen. Da Rolf uns am nächsten Tag schon wieder verlassen musste (ihn sehen wir erst in Saigon wieder), gingen wir danach noch ordentlich einen heben (Buy 4 cocktails, get 4 cocktails for free and a Shisha and a bottle of Wodka).

Der nächste Tag startete entsprechend langsam, aber Rolf schaffte wirklich noch den Absprung und machte sich gegen 14h auf den Weg. Wir brachen erst am späten Nachmittag zur Nahrungssuche auf und endeten mal wieder in einem local food store mit nur einem Gericht. So kann dann wenigstens keiner neidisch auf das Essen der anderen sein. Zum Abschluss bestellte sich Miri noch etwas Pudding-Ähnliches am Stand gegenüber. Als die Verkäuferin fragte, ob Miri auch Kaffee möchte, bejahte sie dies freudig, nur um zu sehen, wie kalter Kaffee auf ihren Pudding gegossen wurde. Andere Länder, andere Sitten. Danach schlenderten wir durch die unglaublich touristische, aber auch hübsche und mit unzähligen Lampions dekorierte Altstadt von Hoi An und waren sehr angetan von der Fußgängerzone (!): endlich mal wieder schlendern, ohne das permanente Gehupe. Dabei ging es zufällig wieder am Divecenter vorbei, wo nun eine Ausfahrt in 2 Tagen angekündigt wurde; allerdings war ein Verantwortlicher erst am nächsten Tag gegen 11:00h zu sprechen. Abends ereilte uns ein kleiner Schock, weil Paul plötzlich sehr starke Schmerzen im Brustbein hatte, die wellenartig kamen und sich in den Rücken ausdehnten. Nach 15 Minuten wurde das Ganze langsam besser und wir gehen mittlerweile davon aus, dass die Ursache ein eingeklemmter Nerv war. Trotzdem haben wir es an diesem Abend sehr ruhig angehen lassen.

Am nächsten Morgen wurde die Tauchfahrt gebucht, ein weiterer Strandtag eingelegt, noch einmal der Markt besucht und eine Menge einheimischer Kram probiert. Dann ging es schnell ins Hotel, da wir am nächsten Tag einen engen Zeitplan hatten. 7:00h Frühstück fassen, 8:00h auschecken, 8:15h abholen zum Tauchen, gegen 17:00h zurück sein im Hotel und um 17:30h Start des Nachtbusses nach Da Lat. Beim Packen viel Paul auf, dass Da Lat in 1500 Metern Höhe liegt und bei etwas konservativer Einstellung nach Wiederholungstauchgängen eine 24-Stunden-Frist verstreichen muss, bevor man sich in größere Höhen begibt, um keine Dekompressionskrankheit zu riskieren. Also Tauchgang in Schnorcheltag umgebucht, wenigstens konnten wir so unsere Unterwasserkamera ausprobieren. Es war dennoch wirklich toll, auch wenn wir den Blasen der Taucher bei deren Abstieg etwas wehmütig hinterher geschaut haben. Es werden sich aber noch genug Gelegenheiten zum Tauchen, ganz ohne Stress, bieten. Den Stress hatten wir auch so, weil der Fahrer uns nach dem Schnorcheln (bei einem Zeitpuffer von 10 Minuten) zum falschen Hotel gefahren hatte. Als wir dann endlich bei unserem ankamen, stand der Nachtbus schon davor – 20 Minuten zu früh. Die Fahrt nach Da Lat war leider auch nicht so entspannt wie die nach Hue, dazu dann mehr beim nächsten Mal (gut angekommen sind wir aber).