Yangshuo

Weil wir Grischa und Rolf am 9.10. in Hanoi treffen wollen, mussten wir uns nach 3 Nächten schon wieder auf den Weg machen. Ziel war Yangshuo, das per Boot angesteuert wurde. Ähnlich wie ein Besuch der Reisterrassen ist eine Fahrt auf dem Li River Pflicht eines jeden Touristen hier. Und auch wenn die Golden Week ihrem Ende zugeht, waren wir hier mit einer unüberschaubaren Menge Gleichgesinnter unterwegs. Ähnlich einem Gänsemarsch schipperten wir mit 8 Booten (alle ungefähr der Größe einer HVV-Hafenfähre) den Fluss hinunter. Und auch hier lässt sich festhalten: Gelohnt hat es sich trotzdem. Der Fluss schlängelt sich durch die mit Karstbergen gespickte Landschaft und gibt nach jeder Biegung wieder spektakuläre Ansichten preis. Da die Fahrt allerdings gut 4 Stunden dauert, hatte man sich nach einiger Zeit satt gesehen und ist vor der Sonne ins Schiffsinnere geflohen. Von Zeit zu Zeit stürmten dann alle Chinesen wieder auf das Deck. Ein freundliches taiwanesisches Pärchen erklärte uns mit Augenzwinkern, dass einige Berge wichtiger sind als andere (man kann auf Ihnen Affen sehen, die auf Eseln reiten, Mütter die auf die Heimkehr des Mannes warten und vieles mehr). Unseres, vom uneingeschränkten Zugang zum Internet verdorbenes Vorstellungsvermögen, reichte dazu leider häufig nicht aus. Die Felsformation, die auf dem 20 Yuan-Schein abgebildet ist, konnten wir dann aber doch erkennen.

Yangshuo selbst ist sehr touristisch geprägt und entsprechend warteten eine Menge Souvenirverkäufer, Motobikefahrer etc. nach dem Ausstieg auf dem Pier. Wir hatten uns für eine Nacht ein Hostel etwa 1,5 km nördlich der Stadt herausgesucht und haben uns in der Mittagshitze zu Fuß auf den Weg gemacht. Da wir uns irgendwann nicht mehr ganz sicher waren, noch auf dem richtigen Weg zu sein, hielt Paul ein zufällig vorbeifahrendes Auto an. Zugegeben, Paul war sehr verschwitzt, aber dass ihm als erstes eine Wasserflasche entgegengehalten wurde und dann in einem Englisch, welches mit rudimentär noch wohlwollend umschrieben ist, erklärt wurde, sie würden ihn mitnehmen, egal wohin er wolle, war sehr nett, aber doch etwas übertrieben. Am Ende stellte sich heraus, dass das Hostel nur noch 250m entfernt war, welche wir dann doch noch zu Fuß zurückgelegt haben.

Am Nachmittag liehen wir uns Räder, radelten in die Stadt, zum Busbahnhof (Tickets nach Nanning kaufen), ein bisschen durch die Landschaft, um schlussendlich bei Sonnenuntergang ein Bier am Fluss zu trinken und ein paar Einheimische beim Baden zu beobachten.