Koh Chang
Auch wenn uns im Reisebüro erzählt wurde, wir wären gegen 15:00h in Koh Chang, wunderte es uns nicht, als wir die Insel dann erst um 18:00h erreichten. Auf Koh Chang gibt es eigentlich nur eine Straße, die fast einmal um die Insel führt. Entsprechend setzt man sich in eines der vielen Sammeltaxen in die gewünschte Richtung und der Fahrer hält am abgemachten Ort einfach an. Wir hatten uns für eine kleine Bungalow-Anlage etwas abseits, an dem Nicht-Party-Strand, entschieden, bei der eine Vorabbuchung nicht möglich war. Leider gab es keine Strandbungalows mehr, sondern nur noch ein einziges kleines Hütchen in der dritten Reihe – von dem aus der Ozean dennoch zu sehen war. Da es mittlerweile aber schon 19:00h und dunkel war, wir keine Lust auf großes Suchen hatten und der Preis wirklich günstig war, schlugen wir erst einmal zu, mit der Idee, am nächsten Tag zu wechseln. Am Ende blieben wir aber die ganze Zeit in dieser Hütte, denn entweder waren die Bungalows (in anderen Anlagen) einfach sehr teuer oder sie wurden nicht frei (in unserer Anlage). Über die Tage hinweg bekamen wir dann zusätzlich mit, wie schwierig es war, überhaupt ein nettes günstiges Plätzchen zum Schlafen zu finden und wir realisierten, was für ein Glück wir gehabt hatten. Eine Masse von Urlaubern war auf der Suche nach besserem Wetter aus dem Süden nach Koh Chang gepilgert, die Nachfrage war enorm. Zudem hat man sich in seiner Behausung eh nicht lange aufgehalten. Das Wetter war immer irgendwo zwischen hervorragend und sehr gut (Hallo Sarah!) und so verbrachten wir den Tag meistens an der frischen Luft.
Nach einem Chill- und Relax-Tag ging es am nächsten zum Tauchen. Und was soll man sagen: Größtenteils war die Sicht hervorragend (um die 15-20m), der Divemaster sehr nett (auch wenn man sich an grüntätowierte Augen irgendwie gewöhnen muss) und die Fische freundlich. Beim zweiten Tauchgang war die Strömung in 18m allerdings so stark, dass wir wieder auftauchen mussten, um ein paar Meter an der Oberfläche zurückzulegen. Abends fingen allerdings Pauls Arme und Beine erneut an einzuschlafen, sodass er am nächsten Tag schweren Herzens auf die Tauchgänge verzichtete und sich jetzt mal allgemein erkundigt, was es für Ursachen dafür geben könnte. Miri hingegen hatte noch einmal 2 sehr schöne Fahrten in die Tiefe. Diesmal ging es in Kleinstgruppe mit dem Schnellboot zu den Tauschspots, was auch mal ein wunderbares Erlebnis ist. Obwohl es nur sechs Passagiere gab und sich der Seegang in Grenzen hielt, gab es zwei Passagiere, die seekrank wurden.
An unserem letzten Tag mieteten wir uns Kajaks, um eine kleine vorgelagerte Insel zu erkunden. Die meisten Paddler steuerten direkt den weißen Sandstrand der Insel an, wir umrundeten diese und konnten so auch die felsige Seite bestaunen und ein bisschen Wellengang erleben. In Strandnähe übten wir dann noch das Ein- und Aussteigen ohne umzukippen (haben wir bravourös gemeistert, leider war unsere Übungsstelle so flach, dass Paul beim ersten Versuch sich erst einmal an einem dicken Stein schrammte), damit Miri den Rückweg größtenteils schwimmend zurücklegen konnte. Am Ende kreisten noch zwei ziemlich große Greifvögel (wahrscheinlich waren es Seeadler) direkt über uns. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob sie Miri für den Fang des Tages hielten oder uns einfach nur mal beschauen wollten. Nach 10 Minuten zog das Vogelpärchen dann aber weiter und Miri kletterte auch wieder ins Boot.
Die Abende verbrachten wir meist in der Halb-Bar-halb-Restaurant-Location, die zu unserer kleinen Anlage gehörte. Die Musik war erträglich und die Sonnenuntergänge jeden Abend auf eine neue Art faszinierend.
In Thailand ist man die Touristenströme ja schon länger gewohnt und sie werden entsprechend gut organisiert. So wurde auf dem Rückweg nach Bangkok beim Einsteigen in den Bus darauf geachtet, wer wo aussteigt und je früher der Ausstiegsort lag, desto später kam das Gepäck in den Laderaum. Das Problem war nur, dass einige Touris da leider nicht mitspielen wollten. Nun hatten sie sich so schön in die erste Reihe gedrängelt und sollten nun warten, bis die Deppen, die das Vordrängeln nicht gelernt haben, wieder an ihnen vorbeiziehen. Aber auch das Gepäck einfach vor dem Bus stehen zu lassen und nicht kontrollieren zu können, ob es auch eingepackt wird (die Koffer werden bestimmt einfach stehen gelassen, wenn man da nicht aufpasst), war für sie keine Alternative. So wurde maulend und jammernd ertragen, dass die Fensterplätze bereits von anderen eingenommen worden sind. So freundlich die Thais sind, so mürrisch können die Thailand-Touristen sein. Davon lassen wir uns aber nicht die Laune verderben, selbst wenn wir uns nach dem entspannten Laos (inklusive seiner Touris) erst an sie gewöhnen mussten.