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Phnom Penh II oder: Krank in Kambodscha

Aus dem Tuk Tuk-Hassel am Busbahnhof flüchteten wir rasch, um 100 Meter weiter mit der Ansage, dass wir nur 3$ und nicht 5$ zahlen, einen nicht ganz so unentspannten Fahrer zu finden und mit ihm zum Hotel zu fahren. Mittlerweile sieht man uns wohl an, dass der Ripp-off schwer wird. Dort angekommen, bezogen wir das Zimmer, aßen eine Kleinigkeit vor Ort und fielen recht früh ins Bett. Am nächsten Tag suchten wir den Pool auf (der mit ausschlaggebend bei der Hotelwahl war), Miri sportelte in dem recht ordentlich ausgestatteten Gym und Paul erholte sich vollständig an diesem sehr entspannten Tag. Damit wir wenigstens ein bisschen aus den „eigenen vier Wänden“ herauskamen, gingen wir abends in den kambodschanischen Ableger des Restaurants, in dem wir in Saigon mit Volker und Veronika waren. Leider war das absolut kein Vergleich zu dem vietnamesischen Pendant, sodass sich Paul, der sein nicht wirklich genießbares Fleisch (das Hack war sehr grob und knorpelig) liegen lassen musste, im Hotel noch einmal stärkte. Endlich war dann Montag – und das hieß, dass die Botschaften wieder geöffnet hatten und wir unser Burma-Visum morgens beantragen konnten. Zum Glück hatten wir vorher im Hotel eine Nacht verlängert, denn abholen durften wir unseren Reisepass erst am Donnerstag ab 14h. Die eigentlich notwendige Arbeitgeberbescheinigung hatten wir nicht dabei, aber das war kein Problem, da laut Firmenwebseiten, die wir angeben mussten, beide noch in Lohn und Brot stehen. Danach gingen wir in die neu gebaute Mall um die Ecke der Burma-Botschaft und entdeckten die ersten „kleinen“ Weihnachtsdekorationen. Aufgrund der Hitze hätten wir das Fest der Liebe hier fast vergessen. Dem Konsumrummel sei Dank, dass Phnom Penh Anfang Dezember dann aber geschmückt wurde und wir regelmäßig an Weihnachten erinnert wurden. Nachmittags machten wir mit den kostenlosen Hotelfahrrädern, von denen eines das eines Mitarbeiters war und wir das andere erst im Schwesterhotel abholen mussten (manchmal hätte man lieber etwas bezahlt für ein wenig bessere Qualität), Phnom Penhs Straßen unsicher. Der Vorteil des Rads gegenüber dem Mofa ist, dass man sich langsamer bewegt und währenddessen rechts und links schauen kann, selbst wenn das bei dem Verkehr manchmal eine Herausforderung ist. Wir besuchten den mittlerweile zugeschütteten See, an dem früher das Backpacker-Viertel lag und wo wir sonst gewohnt haben. Kleine Überreste des ehemaligen Viertels trotzen den Investoren, sie haben es aber sehr schwer, weil von der Idylle rein gar nichts mehr übrig ist. Statt auf den See schaut man derzeit auf eine riesige Baustelle. Sehr schade (aber auch erwartbar) ist, dass es unseren Sandwich-Mann, der 2013 noch vor Ort war, mittlerweile auch nicht mehr gibt. Er war eine Institution bei Leuten, die in den letzten 20 Jahren Phnom Penh aufgesucht oder dort gelebt haben. Aber auch schon letztes Mal erzählte er uns von den Kompensationsangeboten der Regierung, die zwar in keinem Verhältnis zum Grundstückwert standen, er aber aufgrund seines Alters ernsthaft darüber nachgedacht hatte, sie doch in Anspruch zu nehmen und vor einer möglichen Zwangsräumung umzuziehen. Danach fuhren wir zum alten Postamt, das es nach wie vor gibt, kauften Karten und Briefmarken und zum Abendessen ging es zu einem leckeren Inder.

Das Abendessen war zwar extrem lecker, aber wir wissen nicht ganz genau, ob es auch gut war, denn tags darauf befielen Miri die Darmbakterien. Auch wenn die Symptome nicht 1:1 die von Paul waren, suchten wir dieses Mal schneller einen Doktor auf. Eine Stuhlprobe später war klar, dass es sich, wie gesagt, „nur“ um Bakterien handelte und drei Tage Ciprobay (ein Antibiotikum, das Miri schon aus Marokko kennt) angesagt waren. Dieses Intermezzo veranlasste uns, die beiden folgenden Tage mit Pool, Sport (Paul) und Tatort zu füllen und den Phnom Penh-Aufenthalt nochmals zu verlängern. Dies allerdings in einem anderen Hotel.

Weil wir zu früh im neuen Hotel waren, mussten wir uns für ein paar Stunden die Zeit vertreiben, bis unser Zimmer gereinigt war. Wir wussten bereits, dass es nachmittags in der nicht weit entfernten Mall ein neues Kino gab. Wir schwangen uns auf die vom Hotel zur Verfügung gestellten Räder (keineswegs besser als die Räder des anderen Hotels) und kamen zehn Minuten vor Filmbeginn am Kino an. Also schnell Tickets geschnappt und rein ins VIP-Filmtheater (mit deutschen Preisen, aber undeutschem Komfort) mit Riesensessel zum Herunterfahren und Popcorn + Softdrink for free. Wir mussten nehmen, was geboten wurde: Underworld – Blood Wars. Kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber eine gute Nachmittagsunterhaltung. In dem Stamm-Supermarkt von damals kauften wir noch Brot und Käse, wonach wir selig ins Bett fielen. Am Samstag versuchten wir etwas bessere Räder gegen Geld zu leihen, blieben dabei erfolglos und radelten mit der gewohnten (diesmal aber bezahlten) Nicht-Qualität wieder durch Phnom Penh, dieses Mal auf die andere Seite des Flusses Tonle Sap, die jetzt stark bebaut ist. Mit der Fähre, auf die wir zufällig stießen, fuhren wir zurück und nahmen einen Snack im berühmten FCC – eine Bar/ein Café/ein Hotel, das während des Vietnam- und Kambodscha-Krieges eine feste Institution bei Journalisten war. Im Verkehr bewegen wir uns mittlerweile flüssig, auch das Überqueren einer 4-12-spurigen Straße (je nachdem, wie viele sich gerade nebeneinander quetschen) stellt kein Problem mehr dar und wird schlafwandlerisch auf den Rädern vollzogen (inklusive des obligatorischen Geisterfahrens). Abends haben wir endlich einmal die Bar-Szene Phnom Penhs unsicher gemacht, was sehr lustig war. In der Street 308 ist eine komplett neue Bar-Kultur entstanden, die atmosphärisch sehr cool und stylisch ist. Zwischendurch wussten wir nicht genau, ob wir in New York oder doch Berlin sind. Auch hier hat eine positive Entwicklung stattgefunden. Sonntag haben den Versuch gewagt, einen deutschen Weihnachtsmarkt zu besuchen, aber 3$ für vier Buden waren dann doch etwas schräg und so drehten wir wieder ohne Glühwein ab (was absolut nicht schlimm war). Abends wollten wir eigentlich Miris Kollegin noch einmal treffen, aber aufgrund einer „very busy week with lots of live radio shows“ war sie zu müde und wir verabredeten uns für den nächsten Besuch in 2-3 Jahren. Dafür konnten wir in Ruhe packen, „Love actually“ wie jedes Jahr schauen und den Wecker auf 5:15h stellen, weil es am nächsten Morgen um 6:20h nach Sen Monorom ging. Ein ganz fantastisches Licht nach einem Regenschauer abends und ein Sonnenaufgang am Morgen tauchte Phnom Penh zum Abschied noch einmal in eine wunderbare Stimmung – bevor wir hier festwachsen und womöglich eingebürgert werden, war es nun Zeit, wieder aufzubrechen.

Phnom Penh I

Noch vor dem Erreichen der Busstation in Phnom Penh schmissen wir uns selbst aus dem Bus, weil wir das Hotel so zu Fuß erreichen und den Tuk Tuk-Fahrern, die bei der Ankunft immer ziemlich nervig sind, entgehen konnten. Von Sonntag bis Dienstag fand das Wasserfest statt, einer der wichtigsten Nationalfeiertage Kambodschas. In den letzten Jahren wurde es ausgesetzt, da es 2010 ein Unglück gab, bei dem ca. 100 Menschen ums Leben gekommen sind (außerdem ist es der Regierung ganz recht, große Versammlungen nicht zu genehmigen – sie könnten ja schnell in Proteste umschlagen. Es wird wohl regelmäßig über die Medien verbreitet, wie schlecht es den Syrern jetzt doch geht, nur weil ein paar Deppen den Aufstand probten und man sich doch vergegenwärtigen sollte, wie gut man es mittlerweile in Kambodscha hat. Im Anschluss daran werden in den Berichten die neusten Waffen der Eliteeinheiten vorgeführt um die Entschlossenheit zu demonstrieren.).

2016 ist das Fest aber wieder erlaubt worden und es wurde bei zahlreichen Straßensperren durchgeführt. Diese dienen dazu, die Massen zu steuern und Präsenz zu zeigen, aber vor allen Dingen Autos und Roller aus den Straßen nahe des Flusses fernzuhalten (was sehr angenehm ist). Beim Wasserfest kommen aus ganz Kambodscha die Leute zusammen und fahren Wettrennen in Drachenbooten (mit bis zu 80 Mann), Dorf gegen Dorf. Am Ende sind gut 400 Boote und 25.000 Paddler in 3 Tagen den Fluss Tonle Sap (der um diese Zeit seine Fließrichtung ändert) rauf und runter gejachtet. Insgesamt sollen ca. 2 Millionen Besucher in Phnom Penh gewesen sein, wieder war das ganze Land auf Reisen und wir mittendrin.

Zwei Tage haben wir das Spektakel inklusive Feuerwerk und beleuchteten Schiffen bestaunt, am letzten Festtag sind wir aber in ruhigeren Gegenden der Stadt geblieben. Zufällig lag unser Hotel 200m entfernt von dem Haus, in dem Miri 2006, als sie hier gearbeitet hat, wohnte. Im Vergleich zu damals ist drum herum ein neues Viertel entstanden. Viele NGOs sind dorthin gezogen, was Restaurants, Bars, Supermärkte usw. mit sich bringt. Das gab es vor 10 Jahren alles nicht. Überhaupt wird in Phnom Penh wahnsinnig viel und hoch gebaut. In den letzten 5 Jahren haben sich die Quadratmeterpreise für Wohneigentum teilweise vervierfacht. Gleichzeitig kann man in den Zeitungen lesen, dass der Wohnungsmarkt gesättigt ist und die Neubauten nun alle Hotels werden sollen. Mal sehen, wohin das noch führt.

Im Allgemeinen ist das Kostenniveau in Phnom Penh relativ hoch. So hat die neu entstandene Mittelschicht, trotz eines Einkommens von ca. 1.500$ (bei double income und entsprechender Ausbildung) kein Geld für große Sprünge. Da die Bedürfnisse nach Flat-TV, Roller/Auto, Laptop etc. trotzdem da sind, wird fast alles über Mikrokredite finanziert. Dennoch hat es Spaß gemacht, das neue Viertel zu entdecken und sich durch die Straßen treiben zu lassen. Ein Besuch des Russian Markets (wo so gut wie kein Handeln mehr möglich ist und die Preise extrem angezogen haben) und bei der Familie, bei der Miri gewohnt hat, durften natürlich nicht fehlen. Aus den geplanten 15 Minuten wurde dort eine Stunde und als Geschenk bekamen wir eine STAUDE Bananen. Man hielt uns wohl für Minions. Auch ein Treffen mit einer ehemaligen Kollegin von Miri hatten wir arrangiert. Um 8h morgens mussten wir dazu in einem Khmer-Restaurant zum Frühstück aufschlagen und dann haben wir mit 4 Kindern, dem Schwager und Sok Kunthy (Kollegin) asiatische Suppen gegessen. Sehr local und sehr lustig. Wie einige schon auf Facebook gesehen haben, gab es natürlich manchmal kleine sprachliche Schwierigkeiten (so wurde Paul einfach mal fix zu Mr. Poll). Unsere To-do-Liste für Phnom Penh, auf der viele Orte stehen, die insbesondere Miri wiedersehen mag, ist sehr lang. Dabei sparen wir schon die allgemeinen touristischen und kulturellen „Highlights“ aus, weil wir diese bei vorherigen Reisen des Öfteren besucht haben. Dadurch sind die Tage zwar voll, aber es wird trotzdem nicht stressig.

Am letzten Tag bemerkten wir beim Frühstück, dass wir uns noch gar nicht um die Visa für Laos und Burma gekümmert hatten. Dies wollten wir bei unserem nächsten Aufenthalt in Phnom Penh machen, doch wurde uns gewahr, dass es pro Visa 3 Werktage dauert, wir aber übers Wochenende wiederkommen wollten und unser zweiter Aufenthalt dann in der Konsequenz sehr lang werden würde. Also: ab zur Laotischen Botschaft, was war zeitlich noch möglich? Siehe da: Es gibt Expressvisa (10$ Aufschlag). 20 Minuten später wanderten wir glücklich mit den neu erstandenen Visa zurück ins Hotel, um dort ein bisschen über Laos zu lesen und festzustellen, dass man mittlerweile an jeder Grenze Visa on arrival bekommt…

Am letzten Abend besuchten wir noch einen der neuen Supermärkte, kauften Käse, Wein, Oliven und frisches Körnerbrot und machten uns ein „französisches Abendbrot“ auf dem Balkon.

Saigon/ Ho Chi Minh City

Sagt man jetzt eigentlich Saigon oder Ho Chi Minh City (HCMC)? Diese Frage konnten wir nicht abschließend klären. Im Norden ganz klar HCMC, im Süden eher Saigon. Es kommt wohl auch darauf an, wie man der Regierung gegenüber eingestellt ist. Abseits dieser Fragen beschäftigten wir uns in Saigon (das ist jetzt kein Statement zum politischen System) mit unterschiedlichsten Dingen. Am ersten Abend wurde die höchste Bar im Backpackerviertel gesucht (auch das muss man mal mitnehmen) und nach einem Umweg über die Bar nebenan (mit sehr ähnlichem Namen) schließlich gefunden, um anschließend einer unterkühlten Elektrodisko einen Besuch abzustatten. Paul ist danach erschöpft ins Hotel, er ist ja auch der älteste. Miri ist hingegen mit Rolf und Grischa noch ein bisschen weitergezogen. Den nächsten Tag haben wir ganz entspannt verbracht, lange geschlafen, eine Bun Cha (noch eine vietnamesische Suppe) zum Mittag genossen und uns ein bisschen durch Saigon treiben lassen, um uns um 18:00 Uhr mit Volker und Veronika (Pauls Onkel und Tante) zu treffen. Wie der Zufall so will, waren die beiden auch gerade hier. Manchmal muss man eben um die halbe Welt reisen, um sich zu treffen. Die beiden luden uns erst auf Cocktails in der Rooftopbar des altehrwürdigen Majestic Hotels, wo wir einen herrlichen Blick auf den Fluss hatten (nur die neu aufgestellten Heineken-Werbeplakate störten etwas), und danach zum Essen ein. Es war ein lustiger Abend, nachdem wir wieder Up-To-Date waren, was die Putzsche Sippe angeht, den wir gemeinsam abermals im Majestic bei Weißwein und (viel zu lauter, wie überall in Vietnam) Musik ausklingen ließen. Eventuell sehen wir die Beiden in Burma wieder, wir würden uns sehr freuen. Am nächsten Tag war ein bisschen Geschichte geplant und wir sind zu Fuß in Richtung Kriegsmuseum aufgebrochen. Etwa auf dem halben Weg bekam Rolf einen Anruf von einem Interessenten für sein Mofa. Wir sind derweil mit Grischa über Umwege zum Museum weitergetapert und trafen dort einen glücklichen Rolf, der seine „Maschine“ losschlagen hatte können. Allerdings nur in US-Dollar und nicht in Dong. Wir haben kurzerhand die Wechselstube gespielt und sind nun mit reichlich $ ausgestattet. Das Museum hatte mittlerweile leider Mittagspause und wir beschlossen, einen Happen essen zu gehen. Als Paul gefüllten Bitterkürbis (Bittermelone) bestellte, fragte die Bedienung extra nochmal nach, ob er auch wüsste, was das sei. Dies wurde natürlich bejaht, geschmeckt hat es dann leider nicht (kann ja keiner ahnen, dass Bitterkürbis so bitter ist). Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das Museum war dann einerseits beeindruckend, andererseits doch sehr einseitig, was die Geschichte betrifft. Der Besuch hat sich aber in jedem Fall gelohnt. Auf dem Rückweg wurden wir das erste Mal von einem Schauer überrascht. Den größten Wetter-Katastrophen konnten wir bisher ja immer geschickt ausweichen: Die Taifunausläufer erreichten Cat Ba einen Tag nach uns, Mittelvietnam wurde 2 Tage vor unserer Durchreise überschwemmt, aber in Saigon hat uns nun (der obligatorische) Regen zumindest eingeholt. Zum Glück gibt es an jeder Straßenecke kleidsame Regen-Accessoires. Am Abend sind wir dann nochmal ganz hoch hinaus und besuchten eine Bar im 21. (und somit obersten) Stock. Der Blick war wirklich traumhaft, Rolfs Leihschuhe saßen auch einigermaßen (es waren keine Flip-Flops erlaubt, sodass er am Empfang geschlossene Schuhe gestellt bekam), allerdings war um 21:00h schon Schluss, da die Happy Hour vorbei war und die Cocktails nun erheblich über unserem Budget lagen.

Am Sonntag sind Rolf und Grischa dann in die Heimat aufgebrochen und der Tag zog sehr ruhig mit einem Besuch in einer Shopping-Mall (neben McDonalds und Starbucks’s gibt es im Unterschied zum Rest Vietnams auch so etwas hier in Saigon), die eine Patisserie namens „Paul“ als Überraschung parat hatte, an uns vorbei. Als dann alle in Ihren Fliegern saßen, gönnten wir uns einen kurzen Happen, um anschließend mit Chips und Bier mal wieder gemütlich einen Film in unserem Hotelzimmer zu schauen.

Am letzten Tag sind wir noch einmal Richtung Chinatown gelaufen (das Kunstmuseum hatte leider am Montag geschlossen) und haben uns verschiedenste Tempel angeschaut. Es ging von mit Touristen überfüllten Anschauungstempeln, über kleine Heiligenstätten um die Ecke zu mit Vietnamesen bevölkerten Tempeln, in denen imbissbudengleich in einem Tempel mindestens 10 Gottheiten nebeneinander in ihrem Kämmerlein dargestellt waren und je nach Problemstellung angebetet werden konnten. Dies wurde manchmal mit Inbrunst getan oder eher flüchtig, sodass nur kurz vorbeigeschaut wurde. Wie auch immer, man hat das Gefühl, dass das Besuchen der Tempel unabhängig von Festivitäten auch bei der jungen Bevölkerung noch zum Alltag gehört. Zum Abschluss wurde über den obligatorischen Markt geschlendert, um dann mit dem öffentlichen Bus in Richtung Hotel aufzubrechen.

Zum Abschluss sind wir dann ein weiteres Mal in das Restaurant gegangen, in das uns Volker und Veronika ausgeführt hatten. Eine Art Garküchenrestaurant, wo je nach Bestellung eine anderer „Küche“ zuständig ist.

Am nächsten Morgen ging es früh los und Paul war froh, endlich die hektische Großstadt zu verlassen. 5 Tage waren dann doch genug. Nun sollte es auch in Bezug auf das Tagesprogramm etwas ruhiger angegangen werden.

Hanoi

Goooooooood morning Vietnam! Unser Grenzübertritt fand am Friendship Pass statt, der nicht nur ein Grenzübergang, sondern auch eine (chinesische) AAAA Touristenattraktion ist. Dabei dachten wir immer, besser als „triple A“ ginge nicht. In China schon. Der Grenzübergang ist so groß, dass die Strecke zwischen den beiden Passkontrollen zur Ein- und Ausreise mit dem Bus zurückgelegt wird. Trotzdem war der Übergang so entspannt, dass Miri sozusagen zur Reisegruppenleitung von vier älteren Franzosen wurde. Wir erreichten Hanoi nach gut 8 Stunden Busfahrt am späten Nachmittag. Das Belästigen von Touris durch Verkäufer oder Taxifahrer, vor dem wir auf mehreren Wegen gewarnt wurden, können wir nicht bestätigen. Eine sehr freundliche Vietnamesin hat uns per vietnamesischem MyTaxi nach dem Busausstieg ein Taxi geordert, bei dem auch das Taxameter nicht manipuliert war und so konnten wir ganz gelassen in den Stadtkern von Hanoi fahren. Nach dem Check-In tigerten wir zu dem Hostel, in dem Grischa und Rolf eingecheckt hatten. Dies war zwar groß ausgeschildert, der Eingang trotzdem nicht leicht zu finden, da das Hotel durch eine Garküche betreten wird. Allerdings trafen wir erst einmal nur Rolf an, mit dem wir uns auf der Rooftop Bar leckeres Saigon Beer genehmigten. Grischa machte derweil Hanoi unsicher, aber weil wir ihn auch nach 2 Stunden nicht erreichen konnten, waren wir uns sicher „Hanoi hat ihn jetzt“ und so suchten wir erst einmal den nächstbesten Food Stall in der Nähe auf und genehmigten uns das einzige Gericht das es dort gab mit einem frischgepressten Bambussaft. 5 E-Mails und ein Dinner später, konnten wir dann auch Grischa auflesen und unsere Reisegruppe war vollständig. Abends gab es viel zu erzählen und auszutauschen, der kleine städtische See, um den die Straßen gesperrt waren und so Volksfestatmosphäre mit Tauziehen und anderen Spielen (dessen Sinn uns auch nach längerem Beobachten nicht immer erschloss) herrschte, und der Balkon einer Bar in einem Kolonialstil-Haus waren dafür genau die richtigen Orte. Dass Miri zu den obligatorischen Selfies „eingeladen“ wurde, soll hier zum letzten Mal erwähnt werden. Am nächsten Tag erkundeten wir Hanoi zu Fuß, ließen uns ein wenig treiben, was hier sehr gut möglich ist, wenn man den wahnsinnigen Verkehr ausblendet. Das geht zwar nicht auf Dauer, aber für die Etappen eines Spaziergangs ist es ausreichend. Durch das wuselige Old Quarter, über den Market – auf dem Grischa sich nicht getraut hat zu handeln, da sowieso nur 3$ für ein Cap verlangt wurden –,  vorbei an der Lenin-Statue und dem Ho Chi Minh-Mausoleum, vor dem gerade die sehr wichtige (und lustig anzuschauende) Wachablösung stattfand, gelangten wir an den großen städtischen See, der allerdings mit seinen toten Fischen und den verlassenen Bootsrestaurants ein wenig trostlos wirkte. Danach gab es eine Stärkung am Straßenrand. Große Auswahl war nicht vorhanden, frische Frühlingsrollen und zwei unterschiedliche frittierte Taschen. Also wurde von allem etwas bestellt und losgegessen. Dabei haben wir einen neuen Trend kreiert (hoffen wir zumindest). Als wir uns beim Essen die Zubereitung anschauten, bemerkten wir, dass es sich bei den einen Taschen um frittierte Bananen handelte und unser Chili-Dip dazu eher unangebracht war. Am späten Nachmittag strandeten wir in der Bar Detta, die mit ihrer Bier-Happy-Hour genau das Richtige für uns war. In Vietnam ist das Bia Hoi (gezapftes Bier) eine Spezialität, die man sich als Mitglied einer Biernation natürlich nicht entgehen lassen kann. Entsprechend probierten wir unterschiedliche Sorten in unterschiedlichen Bars und fielen spät am Abend sehr zufrieden ins Bett. Nachdem das halbe Old Quarter aufgeweckt wurde, damit Rolf und Grischa in ihr gut verrammeltes „Hotel“ eingelassen wurden, war es dann schon etwas später geworden. Das French Quarter stand am nächsten Tag auf dem Programm, wo sich die Botschaften befinden, die Häuser luxuriöser und die Verkehrsströme geordneter werden, zu Grischas Leidwesen allerdings alle Pho Bo-Läden geschlossen hatten. Aber anstatt mit uns Banh Mi zu essen, ist er lieber hungrig durch Hanoi gestreift. Vorher wurden noch Moped-Läden besucht, weil Rolf mit dem Moped weiterreist. 250$ hat sein Fahrzeug gekostet, das er in Ho Chi Minh City dann wieder verkaufen will, so es denn bis dahin zusammenhält. Abends gab es BBQ in einem Gässchen, in dem ausnahmsweise keine Motos fahren durften, es trotzdem nicht ruhiger zuging als im Rest der Stadt. Danach stolperten wir eher zufällig in den Club „1900 – Le Théatre“. Trotz eines Dienstagabends und der recht frühen Uhrzeit (8pm), war einiges los. Vor allem die Tanzfläche war gerammelt voll. Verlieren konnten wir uns dort trotzdem nicht, weil der Großteil der Gäste aus Vietnamesen bestand, die 1-2 Köpfe kleiner sind. Natürlich war Ladies Night mit 2 Drinks for free (für Ladies, versteht sich). Es ist etwas merkwürdig, in einen Club zu kommen, einzuatmen und sich über die angenehme und frische Luft zu freuen und beim Hinausgehen zu denken: „Ach, war es da drinnen angenehm kühl“. In Hamburg ist es immer umgekehrt. Alles in allem ist Hanoi wirklich eine coole Stadt, wenn sie sich auch nicht zum ruhigen Entspannen eignet. Aber wenn man sich auf das Gewusel, die abertausend hupenden Motos und die sengende Hitze einlässt, macht es sehr viel Spaß hier zu sein, sich von den zahlreichen alten Häusern im Kolonialstil zwischen den neueren sehr schmalen Stadthäusern beeindrucken und von den Essensständen überraschen zu lassen und abends unterschiedlichste Locations auszuprobieren.

Hong Kong – Island

Nach 3 Tagen Kowloon, innerhalb derer wir auch auf ca. 1.500 fremden Selfies gelandet sein müssten (Chinesen fotografieren sich einfach immer überall selbst, man rennt ständig jemandem ins Bild), haben wir die Seite gewechselt und sind auf die Hong Kong Island umgezogen. Paul hatte noch in Hamburg ein etwas, sagen wir, gehobeneres Hotel recht günstig online gebucht. Das T-Hotel verfügte entsprechend über alles, was das Herz begehrt: Gutes Essen (das nicht teurer war als in Kowloon), ein Gym, eine grandiose Aussicht auf das Meer (vom Bett und von der Badewanne aus) und ein Frühstücksbuffet mit Edamer. Allerdings waren wir auch die einzigen Gäste mit Rucksäcken anstatt Rollkoffern. Das „T“ im Namen steht für „Training“ und so waren wir Zeuge von sämtlichen Hotelmanagern der Zukunft, die zwar noch mit der englischen Sprache zu kämpfen hatten, aber im höflichen Umgang schon fast Profis waren. Um auch die Umgebung zu erkunden, wanderten wir am Nachmittag den Hong Kong Trail entlang, auf dem uns zahlreiche verrückte und drahtige HK-Chinesen beim Joggen in Gruppen entgegenkamen (mindestens die Hälfte war 60+). Der Trail endete in Aberdeen, wo es angenehm entspannt und ruhig war, was nach der aufgedrehten Stimmung in Kowloon eine willkommene Abwechslung war. Im local bus ging es zurück zum Hotel, wo mit Whiskey und Bayern-Köln im Badewannen-TV ein anständiges Bad genommen wurde.

Am nächsten Tag stand die Entdeckung von Hong Kong Island an und sie war beeindruckend. Nun standen wir direkt vor den Skyscrapern, die wir bisher nur von der anderen Flussseite kannten – sehr imponierende Gebäude. Hier tummelten sich nun nicht mehr hauptsächlich Chinesen auf den Straßen, es gesellten sich sogenannte „Westler“ in hoher Anzahl dazu, die meisten in Anzug und in der Rolle unglaublich wichtiger Business-Kasper. Entsprechend sieht man sehr viele hochklassige Autos; wir haben noch nie so viele Maybäche – wie auch immer die Mehrzahl ist – und Teslas auf einem Haufen gesehen. Zudem steigt die Vielfalt der Kneipen (endlich gibt es sie!) und Restaurants (inklusive des Preises) extrem an. Aber die Stimmung ist schon super dort und der Stadtteil Soho heißt mit Blick auf London und New York berechtigterweise so. Ein kleiner Abstecher in den Stadtteil Wan Chai beendete unseren Trip und es ging wieder mit dem local bus zurück ins Hotel. Das öffentliche Verkehrssystem funktioniert hier tatsächlich richtig gut.

Hong Kong – Kowloon

Auf dem Weg mit dem Bus vom Flughafen zu unserer ersten Unterkunft in Hong Kong, direkt neben der MTR-Station Tsim Sha Tsui (TST) gelegen, vergehen die ersten 30 Minuten wie im Flug und recht unspektakulär. Ein bisschen wie Finkenwerder: nix zu sehen, außer ein paar Containern. Dann wird der Verkehr dichter und auf der Nathan Road stockt es – endlich wieder Großstadtfeeling (nach 12 Stunden Flug). Nachdem sich dann aber 10 Minuten nix mehr bewegt (so wirklich nix), hatten wir uns an den umliegenden Hochhäusern satt gesehen und mal nachgeschaut (WLAN im Nahverkehrsbus – hallo DB -), wie lange der Fußweg zum Hostel noch ist. Google sagt 15 Minuten und Miri nimmt das Ganze mal in die Hand. Der Busfahrer lässt uns zwischen zwei Stationen raus und 50% der Passagiere hüpfen auch aus dem Bus und setzen mit uns den Weg zu Fuß fort. Und warum geht nichts mehr? Bus gegen Taxi, nur leichter Blechschaden, warten bis die Polizei kommt -> Komplettsperrung Richtung Süden.

Unser Hostel (Urban Pack) wird ohne Probleme eingenommen, außer dass wir (trotz Reservierung seit Ende Juni) nach dem zweiten Tag das Zimmer wechseln müssen („Sorry, overbooked“). Das erste Zimmer ist mit gut 7qm (inkl. Bad) ausreichend, wir wollen ja HK erkunden und nur für eine kurze Nachtruhe auf das Zimmer. Dass beim zweiten Zimmer Dusche und Toilette geteilt werden ist ja kein Problem, dass es kein Fenster gibt, stört, vor allen Dingen Paul, dann schon eher.

Nachdem wir in den letzten Urlauben in Asien meistens uns bekannte Orte aufgesucht haben, war Hong Kong mal wieder etwas ganz Neues und auch wenn ein Sprichwort sagt: „Vorbereitung ist alles“, ist diese angenehme Planlosigkeit etwas ganz besonderes: Dieses „das hätte man ja auch mal nachlesen können“ und das sich einfach wieder mal in einer unbekannten Stadt treiben zu lassen, egal wohin, wenn man es zulässt.

Definitiv gewöhnen mussten wir uns an die Hochhäuser mit unterschiedlichsten Einrichtungen unter einem Dach: 1. Stock Büros, 2. Stock Wohnungen, 3. /7. / 12. Stock je 3 Zimmer eines Hostels, zwischendurch Massagesalon oder Restaurants. Aber davon darf man sich nicht abschrecken lassen. Am ersten Abend sind wir also gleich in ein Hochhaus, an dem auf einem kleinen Schild ein vegetarisches Restaurant beworben wurde. Im Fahrstuhl haben wir das entsprechende Stockwerk ausgewählt und wollten uns eigentlich erst einmal ein Bild von der Location machen. Denkste: Der Fahrstuhl öffnet sich und man steht direkt im Gastraum. Bis der Fahrstuhl wieder vorbeikommt, dauert es… Das Essen war dann aber gut. Dass es allerdings kein Bier (generell kein Alkohol) gab, hatten wir übersehen. Dafür entschädigte die Grüne-Tee-Flat.

Am ersten Tag sind wir erst einmal losgeschlendert und haben so relaxt und angekommen ausgesehen, dass wir von anderen Touris nach dem Weg gefragt worden sind.  Wir haben uns dann langsam Richtung Promenade orientiert, um uns die Skyline von Hong Kong Island anzuschauen. Trotz des Smogs konnte man erahnen was sich hier, insbesondere abends, für spektakuläre Bilder bieten. Auf dem Rückweg mussten wir dann doch kurz im Chungking Mansion reinschauen. Nachdem wir erfolgreich etliche Mitschnacker abgewehrt hatten, haben wir uns dann entschlossen bei einem etwas schäbigen 4-Plätze-Inder unser Mittag einzunehmen.  Die Wahl stellte sich als richtig heraus. Das Essen mundete und neben uns wurde ein ganzer Fisch mit Reis serviert und statt Besteck ein Plastikhandschuh gereicht, ein sehr authentischer Inder also. Wir selbst haben allerdings doch Stäbchen bekommen. Am Nachmittag ging es dann zu Fuß über verschlungende Wege durch den Großstadtdschungel von der Prinz Edward Station Richtung Süden zu unserem Hostel. Vorbei an der Zierfischmeile, durch einen Park, in dem der geneigte Hong Konger seinem Stubenvogel etwas Frischluft zumutet (sofern man in Hong Kong von frischer Luft reden kann), über einen, in keiner asiatischen Großstadt fehlenden, Krims-Krams-Klamotten-Markt, wo von gefälschten Taschen über Minion-USB-Sticks hin zu Lego alles verkauft wird. Dort haben wir dann auch zugeschlagen: Zahnbürstenhalter (siehe Foto), iPod-Mini Aufladekabel (defekt), Batterien für die Aktivbox (nutzlos da iPod leer). Als wir endlich einen Foodstall-Imbiss gefunden hatten, haben wir uns auf ein Bier (und jede Menge Knoblauchshrimps für Paul) niedergelassen. Zack, war die Sonne untergegangen. Also noch schnell den Nightmarket mitgenommen, der vom Sortiment her allerdings dem Krims-Krams-Klamotten-Markt doch sehr ähnelte. Allerdings gab es zwei extra Sektionen: einmal Wahrsagerinnen (brauchen wir nicht, die nächsten 6 Monate werden eh grandios) und einmal Sextoys (als Hamburger ist man von der Reeperbahn dennoch eine größere Auswahl gewohnt). Also haben wir unser Geld lieber in 2 Dosen Bier investiert und uns in den Kowloon Park gesetzt. Auf dem Zimmer wollten wir noch kurz scrabbeln, was allerdings nach dem ersten Zug erst mal pausiert werden musste, da Paul alle Buchstaben losgeworden ist und das Ganze der Mitspielerin so nicht wirklich Spaß macht (aber natürlich wird das Spiel fortgesetzt).

Am nächsten Tag wurde ausgeschlafen, das Zimmer gewechselt und noch einmal Richtung Promenade aufgebrochen. Ein heftiges Gewitter hatte den Smog in der Nacht vertrieben und so konnten wir einen unvernebelten Ausblick auf die Skyline genießen. Dort angekommen, wunderten wir uns über die vielen leeren Stative auf der Promenade, bis uns klar wurde, dass sich hier schon die besten Fotoplätze für das große Feuerwerk am Abend gesichert wurden (welches in gut 9 Stunden beginnen sollte). Dieses ließen wir uns um 9pm natürlich auch nicht entgehen und wurden mit einem wirklichen Spektakel zu Ehren des China National Days inklusive für Autos abgesperrte Straßen belohnt.

Heute sind wir dann in ein anderes Hotel auf Hong Kong Island aufgebrochen, aber davon berichten wir nächstes Mal.

 

Zwischenstop

Da sich trotz des ruhigen Fluges, der Mopo-Online-Meldung, dass es sich bei den Handgranaten nur um Attrappen handelte und einer Tavor-Pille bei Paul eine gewisse Nervosität einstellte, wurde  gleich nach der Landung noch auf dem Rollfeld in MUC eine zusätzliche halbe Tavor-Pille unter die Zunge gedrückt und dann ging es im Schweinsgallop zum nächsten Gate. Das Gute an einer Stunde Umsteige-Zeit: Keine Wartezeiten. Das Schlechte an einer Stunde Umsteige-Zeit: Nur kleine Reserven bei Flugverspätungen. Auf dem nun folgenden Langstreckenflug konnte Miri beim Start sogar Momente der Ruhe genießen, weil Paul seine Start-Wohlfühl-Atmosphäre gefunden hatte (1,5 Tavor, Dixie Chicks über Bose Quiet Comfort) – da schmeckt dann sogar das Flugzeugessen.

Food Plane
Food Plane

Am Ende wurden wir dann noch auf eine harte Probe gestellt, als Pauls Rucksack nicht ankam, das Display am Gepäckband aber hartnäckig behauptete: „All luggage is unloaded“. Gut, dass auch ein Crewmitglied kein Gepäck bekam, so wurde das Ganze dann nach 15 Minuten erfolgreich aufgelöst.

 

 

Abflug

Nun ist es soweit, wir hatten gaaanz viel Vorlauf und auch an alles gedacht, aber am Ende läuft einem dann doch die Zeit davon. Trotzdem haben wir es sogar noch geschafft, die Fenster doch zu putzen, damit Carlotta und Théo den vollen Durchblick bei uns in der Wohnung haben (und die statischen Budni-Tücher sind die besten). Ein bisschen komisch war es schon, aus seiner „eigenen“ Wohnung verabschiedet zu werden und das auch noch für ein halbes Jahr. Wir hoffen, das „Franzosen-Pärchen“ fühlt sich in der Wohnung genau so wohl wie wir, wenn auch nur auf Zeit.

Am Mittwoch wurde noch ein letztes Mal umgepackt und dann ging es auf zum Flughafen – wo prompt das Terminal 1 gesperrt war mit ordentlich Polizei, Feuerwehr und Tatütata. Pauls Flugangst wurde dadurch natürlich keineswegs gemildert. Auf Nachfrage beim Sicherheitscheck, warum das Terminal gesperrt wurde, kam die lapidare Antwort: „Irgend so ein Idiot hat versucht 3 Handgranaten im Sperrgepäck aufzugeben.“ Wobei man sich ja nicht nur fragt: Wozu das Ganze? – sondern auch: Warum um alles in der Welt ins Sperrgepäck? Bei einer Panzerfaust wäre Sperrgepäck wahrlich einleuchtender gewesen.

 

So ordentlich kann es sein
So ordentlich kann es sein